1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 20.10.14
TSG muss sich mit 24:24 bei SG Hamm II begnügen – starker Welge. Auch eine überragende Torwartleistung Pascal Welges, der es im Zusammenspiel mit seiner Deckung auf insgesamt 27 Paraden brachte, hat dem Handball-Oberligisten TSG A-H Bielefeld nicht zu einem Auswärtssieg verhelfen können. 24:24 (11:10) endete die Partie bei der SG Handball Hamm II.

Teammanager Matthias Geukes, als »Ersatz-Trainer« für Michael Boy (Hexenschuss am Freitag) eingesprungen, meinte: »Wir können´s schönreden, wenn wir wollen. Als nicht verloren.« Doch er ärgerte sich vielmehr über »eine gefühlte Niederlage. Wir können es viel besser und haben das Ding einfach nicht clever zu Ende gespielt.« In der spielerisch guten ersten Halbzeit trieb die TSG den Ball schnell nach vorn und erarbeitete sich auch vielversprechende Torchancen. Die 11:10-Pausenführung gab das Verhältnis der verpassten Gelegenheiten nicht korrekt wider. »Dass wir Gegenstöße verballert und zahlreiche weitere freie Bälle verworfen haben, war ein großer Knackpunkt in diesem Spiel. Wir hätten 17:10 führen können«, fand Geukes die Abschlussschwäche nicht amüsant.

Nach dem Wechsel nahm die Konsequenz stetig ab. Weil anders gewechselt wurde (Geukes: »Julian Stübber hat keine Luft für 60 Minuten«), schlug diese Maßnahme auch auf Kosten der schnellen Mitte und des Tempos durch. Mit überhasteten Würfen, Gegenstoß-Einladungen oder unnötigen Zeitstrafen brachten sich die Bielefelder selber in die Bredouille und gerieten mit drei Treffern in Rückstand. »Mit guten Aktionen haben wir uns wieder super reingekämpft«, fand Matthias Geukes. Im aufgebauten Angriff fand Hamm kein Mittel gegen die stabile Deckung. Doch der Gegner brauchte bloß auf Fehler zu warten. Zusätzlich griff die Maßnahme einer doppelten Manndeckung gegen Luca Werner und Phil Holland. Nils Prüßner brauchte keinen Bewacher; der Linkshänder hatte keinen sonderlich guten Tag erwischt. »Das Spiel Vier gegen Vier haben wir nicht gut hingekriegt.«

Der verhinderte Boy erlebte die Schlussphase live mit; am Handy des verletzten Dennis Gote. Musste mit anhören, wie die 24:23-Führung vom Siebenmeterpunkt ausgeglichen wurde, wie die finalen 19 Sekunden Ballbesitz nicht für einen strukturierten Angriff genutzt wurden, sondern stattdessen ein überhasteter Abschluss die schlechtere Wahl war. So kam Hamm tatsächlich nochmal in Ballbesitz; ohne Folgen. »Wir haben seit vier Spielen nicht verloren. Den Punkt nehmen wir mit«, meinte Michael Boy aus der Ferne versöhnlich.

SG-Coach Christof Reichenberger, der mit David Wienczek, Jan Brosch und Fabian Huesmann auf ein Trio aus Hamms Zweitligakader zurückgreifen konnte, kommentierte das Ergebnis als »sauber. Und das als Team.« Am Ende wies der TSG-Statistikbogen 20 Fehlwürfe plus 16 technische, Pass- und Fangfehler auf. Matthias Geukes streng: »Viele Kleinigkeiten haben sich summiert. Wir sind immer fahriger geworden. Von einer Mannschaft, die für sich den Anspruch hat, oben mitzuspielen, muss man erwarten können, dass sie das besser löst.«

TSG A-H Bielefeld: Welge/Becker – Schnorfeil (3), Meyer, Fröbel (5), Holland (6), Strathmeier, Stübber (3), L. Prüßner (2), Wiese, N. Prüßner (2), Werner (3).

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