1. Herren | Westfalen-Blatt (Bielefeld) | 23.09.14
Der befürchtete »Horroranruf« für TSG-Trainer Michael Boy ist gestern ausgeblieben. Nils Prüßner, der in Hagen mit dem Knie weggeknickt war, hat nach dem ersten Schock vorsichtig Entwarnung gegeben und hofft, dass er Samstag gegen Möllbergen doch mitwirken kann.

»Es war wohl bloß die Patellasehne überlastet. Mit Karsten Kellers Pflege klappt das schon«, vertraut der Linkshänder auf die Fähigkeiten des Physiotherapeuten. »Und nach dem Möllbergen-Spiel ist ja eine längere Spielpause. Die wird gut tun.« Gleichwohl wird Boy einen Plan B zur Improvisation entwickeln, um Prüßner nicht zu überlasten. Mit Alexander Wiese und Julian Stübber könnten Rechtshänder in die Bresche springen, was freilich die Palette taktischer Möglichkeiten im Angriff einschränkt. Ein Marcel Ortjohann scheidet als Überraschungs-Alternative aus. Der Pechvogel der Vorserie hat sich im Training einen doppelten Bänderriss im Fußgelenk zugezogen. Ein Anruf in Hamburg bei Johann-David Starck, um die sinkende Quantität ins Lot zu bringen? »Ich hab schon mal drüber nachgedacht«, sagt Boy. Nach dem Wagner-Tiefschlag nahm er erleichtert Prüßners Anruf zur Kentnnis. »Es ist wohl nichts Längerfristiges. Nils wird diese Woche nicht trainieren. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.« In etwa vier Wochen soll Dennis Gote wieder mitwirken können.

Niederlage macht Mut

Nach drei Spieltagen weist die Oberliga-Tabelle den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck als einziges Team ohne Pluspunkt aus – Letzter. »Es gibt aber keinen Grund, in Trübsal zu versinken«, sagt Walter Schubert. Neue Hoffnung schöpft der Jürmker Trainer aus dem Auftritt in Nordhemmern, wo seine Mannschaft nur eine Sekunde am Ausgleich vorbeischrammte, als der finale Freiwurf von Leon Ludwigs zu spät im Tor einschlug. »Den Punkt hätten sich die Jungs wirklich verdient. Sie haben sehr diszipliniert gespielt und die Abwehr um einen guten Torwart David Weinholz hat sich deutlich stabilisiert«, fand Schubert durchaus positive Dinge, die für das kommende Heimspiel gegen Menden-Lendringsen Auftrieb geben sollten. Diese Woche wird sich zudem entscheiden, wie lange Linkshänder Hermann Hippe ausfallen wird. Schubert: »Der Verdacht auf Bandscheibenvorfall hat sich zum Glück nicht bestätigt.«

Starker Bastian Räber

»Da entwickelt sich was. Aber wir bleiben bescheiden«, sagte Heiko Ruwe, Sportlicher Leiter des Oberliga-Spitzenreiters TuS Spenge, nach dem 27:20 gegen Gevelsberg-Silschede. Der 4:0-Start, gestützt auf einen starken Bastian Räber im Tor, der insgesamt vier Siebenmeter parierte, stellte Trainer Heiko Holtmnann nur bedingt zufrieden. »Wir sind fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen, hätten locker 9:0 führen können.«

Heimstarke TuS 97-Frauen

»Wir wollen sie in der Abwehr vor Probleme stellen«, kündigte Jöllenbecks Damentrainer »Seppl« Cuhlmann vor dem zweiten Heimsieg (30:20) am Samstag gegen LIT an. Mission erfüllt: Die 5:1-Abwehr mit Sandrina Tineo-Adé als Jägerin erwies sich als Schlüssel zum Erfolg. Im Zentrum machte der Aufsteiger die Räume eng und ging ebenso aggressiv wie gedankenschnell zu Werke. Die starke Defensivleistung komplettierte Torfrau Isabell Schabus mit vielen Paraden und präzisen Zuspielen. Die Jürmkerinnen konnten so viele Gegenstoßtore erzielen. Nach dem zweiten Sieg im zweiten Heimspiel gehen die Blicke auf die nächste Partie beim TV Schwitten (So., 15.30 Uhr), der ebenfalls mit zwei Siegen und einer Niederlage in die Saison gestartet ist. »Für uns ist jedes Oberliga-Spiel ein Kampf, aber die Mädels sind hochmotiviert, egal ob im Training oder im Spiel«, lobt Coach Cuhlmann.

Grintz: Kreuzbandriss

Für Verls Maren Grintz ist die Oberligasaison gelaufen. Die frühere Rückraumspielerin des TuS 97 hat sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes zugezogen. Das 20:36 gegen Bergkamen zeigte Trainer Kim Sörensen, dass es mit dem vorhandenen Personal schwer wird, in der Liga zu bestehen. Hoffnung weckt eine Französin (20), die am Samstag ihre Premiere im Verler Dress geben soll. Zudem hofft Sörensen nach den Herbstferien auf die frühere Sennerin Ramona Rußkamp: »Sie war in der Vorbereitung unsere beste Spielerin.«

Einer allein geht auch

Beim Kreisliga-A-Spiel zwischen TG Schildesche und SG Bünde-Dünne II (27:30) spielten sich, wie berichtet, kuriose Szenen ab. Nachdem die Schiris innerhalb kürzester Zeit sechs Zeitstrafen gegen die Schildsker ausgesprochen hatten, stand Torwart Matthis Schadomsky für einige Sekunden allein auf dem Feld, was nicht nur nach Meinung des fassungslosen TG-Trainers David Battré eines Spielabbruch zur Folge hätte haben müssen. »Das stimmt aber nicht«, klärt Sven Caspari vom Kreisschiedsrichter-Ausschuss auf. Das Vorgehen sei regelkonform: »Solange noch ein Spieler einer Mannschaft auf dem Feld steht, der den Anwurf ausführen kann, und es temporär absehbar ist, dass andere Spieler wieder aufs Parkett zurückkehren, muss nicht abgebrochen werden.«

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