Zwei dicke Auswärts-Brocken warten am Wochenende auf die heimischen Handball-Oberligisten. Die TSG A-H Bielefeld gastiert am Samstag (15.30 Uhr) beim VfL Eintracht Hagen II. Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck reist am Sonntag (17 Uhr) als krasser Außenseiter zum Meisterschafts-Mitfavoriten LIT Handball NSM.

VfL Eintracht Hagen II – TSG A-H Bielefeld. Den Heimsieg über Menden-Lendringsen auf fremdem Terrain zu veredeln, wird zu einer anspruchsvollen Angelegenheit. Denn Hagens »Zwote« – 28:30 gegen Loxten, 28:22 beim ASV senden – ist ein durchaus prominent besetzter Mix aus Jung und Alt. Mit dem spielenden »Co« Frank Berblinger, Alex Katsigiannis oder Patrick Lütgenau verfügt der Ausbildungsbetrieb des Drittligisten über routinierte Kräfte. »Die haben die Klasse und Erfahrung, uns auseinanderzuspielen«, mahnt TSG-Trainer Michael Boy.

Definitv fehlen wird mit Carl-Moritz Wagner (Knie) der Haupttorschütze der Vorwoche. Als Kreisläufer springt mit Tobias Fröbel adäquater Ersatz in die Bresche. »In der Abwehr hatten sich Calle und Luca Werner im Innenblock so gut gefunden«, bedauert Boy den Ausfall seines Kapitäns. Erste Wahl für das Abwehrzentrum dürfte Julian Stübber sein, der allerdings in der Trainingswoche mit einer Grippe das Bett hütete. Auch Teammanager Matthias Geukes zieht sich erneut um. Der sieht noch Steigerungspotenzial. »Menden war ein guter Anfang. Doch nicht alles war zum Mit-der-Zunge-schnalzen. Wir haben gute Einzelkönner, aber im Zusammenspiel noch viel Arbeit vor uns.«

Vorne baut Michael Boy erneut auf Phil Holland. »Er wird noch für die ein oder andere Überraschung gut sein. Phil hat bisher erst angedeutet, was er kann.« Gelingt es der Abwehr inklusive zweier starker Torhüter, Hagen II zu stoppen, ist schon viel erreicht. Boy: »Wenn uns einfache Tore gelingen, brauchen wir uns im Angriff nicht aufzureiben.«

Hagen ist die neue Handball-Heimat Johannes Krauses, in der vorigen Saison noch TSG-Kapitän. Krause und sein Team weisen nach zwei Spieltagen in der 3. Liga 4:0 Punkte auf.

LIT Handball NSM – TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck.»Wir müssen Ruhe bewahren. Den Druck machen wir uns selbst, da braucht keiner auf die Tabelle zu gucken.« Jöllenbecks Trainer Walter Schubert weiß, dass 0:4 Punkte zum Auftakt und der letzte Rang im Oberliga-Klassement nicht gerade förderlich fürs Selbstvertrauen sind. Allerdings traut er seiner Mannschaft am Sonntag (17 Uhr) bei LIT Handball NSM, einem der großen Ligafavoriten, durchaus eine Überraschung zu. »Wir fahren da als krasser Außenseiter hin und versuchen, frei aufzuspielen. LIT hat genauso Druck. Die wollen aufsteigen, dazu müssen sie ihre Heimspiele gewinnen.«

Das hätte Schubert vor einem Jahr wohl so nicht gesagt. Doch nun seien die Vorzeichen andere. Nordhemmern hat sich vor der Saison gezielt verstärkt, Tobias Beining (TSG) oder der bisherige Topschütze Felix Bahrenberg (TuS Möllbergen) sorgen für noch mehr Durchschlagskraft im Rückraum beim Team von Trainer Daniel Gerling. »Außerdem haben die noch einen Tomasz Tluczynski auf Linksaußen oder einen Stefan Möhle am Kreis. Das ist schon enorm viel Qualität für die Oberliga«, meint Schubert. LIT musste nach dem Auftaktsieg gegen die TSG (27:23) zuletzt aber auch einen ersten, kleinen Dämpfer verkraften: nur 29:29 in Volmetal.

Dennoch sieht der Jöllenbecker Trainer den OWL-Rivalen am Sonntag als klaren Favoriten.»Aber wir fahren da natürlich nicht chancenlos hin. Unsere Aufgabe ist es, die Dinge, die wir besser machen können, auch besser werden zu lassen.« Ein fast schon philosophischer Ansatz, einfach ausgedrückt: Die Jürmker müssen zulegen – hinten und vorne. »Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen«, gibt Schubert zu. »Die einzelnen Mannschaftsteile funktionieren noch nicht richtig«, sagt der Trainer, der vor allem in der Abwehr Steigerungspotenzial ausmacht: »Da müssen wir uns stabilisieren. Auch, um das Gegenstoßspiel aufziehen zu können.« Neben Christian Hoff fällt Linkshänder Hermann Hippe (Rückenprobleme) am Sonntag aus.

LIT wirbt mit einer Doppelveranstaltung »zu einem Preis« um Zuschauergunst. Bereits um 15 Uhr messen die Zweitvertretungen beider Vereine in der Verbandsliga ihre Kräfte. Auch in der Damen-Oberliga und der B-Mädchen-Oberliga steht am Wochenende das Duell Jöllenbeck gegen Nordhemmern auf dem Plan. »Ich wünsche allen viel Glück und hoffe auf acht Punkte für Jöllenbeck«, schmunzelt Walter Schubert.

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.