1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 08.09.14
Der Kreisläufer musste im Rückraum aushelfen: Kapitän Carl-Moritz Wagner markierte drei Treffer bei der 23:27-Auftaktniederlage gegen LIT. Personell geschwächte TSG unterliegt bei LIT NSM mit 23:27 (8:8). Eine stabile Deckung, gute Torhüter, doch insgesamt zu wenig Durchschlagskraft aus dem Rückraum: Der Ausschlag gebende Faktor, warum die TSG A-H Bielefeld das Spitzenspiel der Handball-Oberliga bei LIT NSM 23:27 (8:8) verloren hat.

»Kein Vorwurf an die Mannschaft. Die Einstellung hat hundertprozentig gestimmt«, meinte Trainer Michael Boy. Der Ausfall des etatmäßigen »Halblinken« Phil Holland konnte nicht gleichwertig kompensiert werden, zumal Vertreter Julian Stübber nach etwa einer Dreiviertelstunde wegen harten Einsteigens die Rote Karte sah – ohne Eintrag, keine Sperre. Carl-Moritz Wagner half im Rückraum aus. Seine Nebenleute Luca Werner und Nils Prüßner waren nicht ganz fit. Zu deren körperlichen Malessen, Schulter und Knie, gesellte sich Fieber. Beide mussten sich aber durchbeißen.

Die TSG-Notbesetzung, zu der auch Matthias Geukes zählte (nur in der Abwehr eingesetzt), überzeugte in der ersten Halbzeit mit einer »sensationellen Deckung«, wie der Teammanager würdigte. »Mit Kampf und Leidenschaft haben wir das Spiel bis zur Halbzeit ausgeglichen gestalten können.«
8:8 leuchtete zum Wechsel auf der Anzeigetafel. Auch deshalb so torarm, weil beiden Teams eine gewisse Anfangsnervosität anzumerken war. Hüben wie drüben gab es viele Fehlwürfe.

Wenn die zweite Welle rollte, spielte die TSG effektiv. Doch im gebundenen Spielaufbau waren Probleme erkennbar. Nach dem Wechsel wurden TSG-Ballverluste zunehmend bestraft. Das Team hielt dennoch ein 14:14. Insbesondere Felix Bahrenberg bekam die TSG zwischenzeitlich nicht unter Kontrolle. Drei einfache Treffer in Folge des Rückraumschützen ließen LIT mit vier Treffern wegziehen. Diesem Rückstand hechelte der Gast in der Folge stets hinterher. Gleichwohl wandelte die TSG ein 16:20 noch in ein 23:25 um. Wieder verhinderten jetzt Zeitstrafen – insgesamt spielte die TSG in Hille 14 Minuten in Unterzahl – ein besseres Abschneiden. »Wir standen kurzzeitig vier gegen sechs. Da kannst du nicht gegen verteidigen«, sagte Michael Boy. Meyer und Leon Prüßner ließen je einen Siebenmeter aus.

Diese Auftaktniederlage im OWL-Derby ist (noch) kein Beinbruch. TSG-Chef Heinrich Rödding urteilte gelassen: »Die Mannschaft ist sehr ordentlich aufgetreten und hat das gezeigt, was sie in dieser Formation zu zeigen in der Lage war.« Auch Matthias Geukes meinte mit Blick auf das Potenzial: »Schade. Mit voller Kapelle hätten wir die wohl schlagen können. LIT hatte an diesem Tag einfach mehr Alternativen.« Holland wird noch eine ganze Weile fehlen, Linkshänder Dennis Gote sowieso. Für die TSG heißt das, andere Waffen zu entwickeln, um sich nicht früh aus der Spitze zu verabschieden.

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