1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 12.05.14
TSG verabschiedet acht Spieler und feiert finalen 36:31-Heimsieg über ART Düsseldorf. Die TSG A-H Bielefeld hat sich mit dem erhofften Erfolgserlebnis aus der 3. Handball-Liga verabschiedet. Der 36:31 (22:17)-Heimsieg über den Vorletzten ART Düsseldorf ändert freilich nichts daran, dass die TSG als Tabellenletzter absteigt.

Die Art und Weise, wie die TSG vor 160 Zuschauern im Heeper Dom ihren Fünf-Tore-Pausenvorsprung verteidigte, rang Trainer Michael Boy ein letztes Mal Respekt ab. »Wir haben bis zum Schluss überzeugt. Jeder auf den Rängen hat gesehen, dass da eine geschlossene Mannschaft auf dem Parkett stand, die bis zur letzten Minute der 3. Liga gekämpft hat. Dieser Sieg war etwas Balsam für die Seele.« Überragender Bielefelder Spieler war Daniel Meyer, der bei 14/6 Toren eine 100-Prozent-Quote erwischte. »Wir haben eine richtig gute Einstellung gezeigt«, strahlte der Linksaußen. »Wenn wir das in Oberliga auch so machen, wird´s spaßig.«

Vor dem Anpfiff wurden acht Spieler verabschiedet: Cornelius Nolte, Tobias Beining, René Wolff, Thomas Fröbel, Johannes Krause, Marcel Ortjohann, Jannik Rauchschwalbe und Benjamin Richter. Der hatte tags zuvor mit dem Longericher SC das Relegations-Rückspiel um den Aufstieg in die 3. Liga gegen die SG Ratingen wohl 21:16 gewonnen. Die 22:28-Hypothek aus dem Hinspiel wog indes zu schwer; Marcel Müllers Ratinger »Löwenrudel« spielt künftig in Liga drei.

Jubel gab es in der ersten Spielhälfte auch reichlich. Kick-and-rush-Handball sorgte für viele Tore hüben wie drüben. Die Abwehrarbeit wurde arg vernachlässigt. Über 4:4 (6.) und 7:8 (11.) entwickelte sich ein ausgeglichenes Scheibenschießen, ehe die TSG einen Zwischenspurt ansetzte und sich durch Wagner, Meyer, Beining und Krause ein 11:8-Polster erarbeitete. Das elfte war ein Kempator: Pass Tobias Fröbel von Rechtsaußen, »Flieger« Krause vollstreckte.

Die zahlreichen auch doppelten TSG-Unterzahlsituationen, für die das Schiedsrichtergespann Hütt/Köpplin mit kuriosen Pfiffen sorgte, nutzte ART zum Ausgleich – 13:13 (20.), 15:15 (23.). Nach Benni Richters 16:15 sollte die TSG die Führung nicht mehr abgeben. In der Folge unterhielt das Schlusslicht die Kulisse mit sehenswerten Treffern. Insbesondere Daniel Meyer – ob Heber vom Kreis oder Dreher in doppelter Unterzahl – wirkte wie aufgedreht.

Nach 39 Toren des ersten Durchgangs (22:17) ließen die beiden künftigen Oberligisten etwas ruhiger, weil auch fehlerhafter, angehen. Näher als vier Tore sollte der Gegner, der insgesamt viermal vom Siebenmeterpunkt scheiterte, nicht mehr herankommen. Über 27:21 (40.), 31:26 (47.) und 34:28 (53.) fuhr die TSG ihren zweiten Heimsieg in Folge ein. Nur eine unschöne Szene gab´s noch, als Akuinor Tobias Fröbel von hinten in den Wurfarm griff (52.). Eine Rote Karte gab´s nicht. Der TSG-Kreisläufer konnte nach kurzer Behandlung wieder eingreifen.

Alle Spieler bekamen Einsatzzeiten. Tobias Fröbel freute sich über einen »schönen Abschluss« und zitierte Ex-Trainer Helmut Bußmeyer, der das letzte Saisonspiel auch immer gewonnen wollte. »Um Sonne im Herzen zu haben.« Hinterher feierten Mannschaft und Fans bei Freibier gemeinsam in der Halle.

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