1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 17.03.14
TSG kassiert peinliche 19:31-Pleite gegen Hagen. Leblos und lethargisch: So hat sich die TSG A-H Bielefeld ihrem Anhang beim 19:31 (7:14) gegen den VfL Eintracht Hagen präsentiert. Die Leistung, die den Tabellenstand in der 3. Handball-Liga erschreckend realistisch widerspiegelte, fand Teammanager Matthias Geukes »hochgradig peinlich.«

»Wir haben uns versteckt. Kein Zug zum Tor, kein Druck auf die Abwehr«, vermisste Geukes beim Letzten in der Offensive jegliches Umsetzen von Trainingsinhalten. Die Geschichte des Krampfspiels ist schnell erzählt. Hagen war von Beginn an motivierter, engagierter, über die komplette Distanz handballerisch versierter und gewann über die Zwischenstände von 4:1 (6.), 13:6 (25.) und 24:10 (45.) auch in der Höhe verdient.

Eine Entlastung fand niemals statt. Die Fülle an technischen TSG-Fehlern, die Einfallslosigkeit, war zum Haareraufen. Immer wieder landeten Bielefelder Wurfversuche im Hagener Block. Michael Boy rochierte verzweifelt im Rückraum, veränderte zusätzlich die Deckungsformation, doch kreative Impulse blieben unsichtbar. Andreas Müller, der vielleicht Struktur ins Spiel hätte bringen können, musste wegen einer Nasennebenhöhlenentzündung passen.

Kreisläufer Carl-Moritz Wagner sprach frustriert von einem »großen Tiefpunkt. Ganz einfache Handball-Automatismen fehlen bei uns. Wir sind extrem ausrechenbar. Unser Spiel ist ohne Überraschungsmomente. Der Funke springt einfach nicht über.« Und so fasste Wagner in wenigen griffigen Sätzen eine Saison voller Pleiten, Pech und Pannen zusammen.

Hagens Trainer Lars Hepp war erleichtert. »Ich habe nicht mit so einem einseitigen Handballspiel gerechnet. Man hat gesehen, dass meine Mannschaft Bock hat auf Handball.« Der Umkehrschluss, die TSG-Gewöhnung an eine gewisse Gleichgültigkeit, liegt auf der Hand. »Es sah phasenweise so aus, als ob wir das Handballspielen verlernt hätten. Die Mannschaft hat sich selbst in die Pflicht zu nehmen«, registrierte Boy ratlos die Ratlosigkeit auf dem Feld. »Das war indiskutabel, zum Wegschauen«, zürnte Geschäftsführer Heinrich Rödding, und Schatzmeister Karl-Heinz Gutmann wunderte sich: »Ich bin ja auch bei den Auswärtsspielen dabei. Da ist´s eine ganz andere Mannschaft.«

Passend zum tristen Abend verkündete Haupttorschütze Johannes Krause (»Unsere limitierten Möglichkeiten sind nicht wegzudiskutieren«) zum Bedauern der Architekten des neuen TSG-Jahrgangs hinterher offiziell seinen Weggang. Sein Weg führt ziemlich sicher zum VfL Eintracht Hagen.

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